Zweimal im Jahr wird im Palais des Festivals in Cannes der rote Teppich ausgerollt: Einmal, wenn die Goldene Palme an den besten Film vergeben wird, und ein weiteres Mal, wenn die weltweit besten Immobilienprojekte mit dem Mipim-Award ausgezeichnet werden. Der Preis wird heuer am Abend des 13. März im Zuge der weltweit größten Gewerbemesse Mipim zum 24. Mal verliehen. Gesucht werden international herausragende Immobilien, die zwischen dem 1. März 2013 und dem 28. Februar 2014 fertiggestellt wurden. Eine Ausnahme bilden die Kategorien "Zukünftige Projekte" und "Zukünftige Mega-Projekte".

 

Besucher entscheiden

 

Rund 190 Projektentwickler und Immobilieneigner haben heuer ihre Vorschläge eingereicht. Eine Jury hat im Zuge einer Vorauswahl in sieben Kategorien je vier Projekte bzw. Objekte nominiert. Aus diesen wird dann das jeweilige Siegerprojekt gekürt. Einfluss auf die Entscheidung hat nicht nur die Fachjury. Zu 50 Prozent fließt auch das Urteil der Fachbesucher vor Ort in die Bewertung ein, die in einer geheimen Wahl über ihren Favoriten abstimmen können. Daneben gibt es einen Publikumspreis, für den bereits im Vorfeld per Mausklick abgestimmt werden kann, und Sonderpreise der Jury für die "Ehrengastländer" 2014: Brasilien, Russland und Türkei. Das Kriterium "schön" reicht alleine nicht, um den begehrten Mipim-Award zu bekommen. Maßgeblich sei vielmehr bei allen Projekten die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit, heißt es.

 

Immobilienmesse Mipim: Branchentreff der Extraklasse

 

Großbritannien stark

 

In die heurige Endauswahl schafften es beispielsweise vier französische Objekte, im Vorjahr war kein einziges Projekt dabei. Bemerkenswert ist aber auch, dass trotz der zahlreichen Einreichungen aus Russland kein einiges Projekt im globalen Vergleich überzeugen konnte. Stark vertreten sind hingegen Asien, Großbritannien und die nordischen Länder.

 

Großbritannien schickt unter anderem das Projekt Battersea Power Station ins Rennen, eines der bekanntesten Gebäude in London und obendrein das größte Backsteingebäude Europas, ins Rennen. Das Kraftwerk wurde 1983 stillgelegt und wird jetzt zu Luxuswohnungen umgebaut (das WirtschaftsBlatt berichtete). Luxus spielt auch beim zweiten Projekt aus London eine große Rolle: "The Heron" ist mit einer Höhe von 202 Metern (inklusive Mast 230 Meter) das dritthöchste Gebäude in London und beherbergt 285 Luxusappartments.

 

Für Deutschland wurden die vor einem Jahr eröffneten "Tanzenden Türme" von Stararchitekt Hadi Teherani (Entwickler: Strabag Real Estate) auf St. Pauli in Hamburg und der "Kö-Bogen" von Daniel Libeskind in Düsseldorf (Entwickler: die developer) eingereicht. Das Investitionsvolumen für die "Tanzenden Türme" belief sich auf rund 180 Millionen €, der "Kö-Bogen" hat rund 300 Millionen € verschlungen. Ein österreichisches Projekt ist bei den Mipim Awards nicht vertreten.

 

Quelle: wirtschaftsblatt.at