WIEN. Erst im Juli haben 1200 Mitarbeiter von Mercedes-Benz die neue Unternehmenszentrale in Berlin-Friedrichshain bezogen. Jetzt stellt die CA Immo das 14-stöckige Gebäude mit 28.000 Quadratmetern zum Verkauf. CEO Bruno Ettenauer erwartet einen "hohen zweistelligen Millionenbetrag" als Verkaufserlös. Investiert hat die CA Immo 70 Millionen €. Die technischen Herausforderungen waren groß -so ziert das Dach des zertifizierten "Green Building" ein Mercedes-Stern mit fünf Metern Durchmesser.

Das im ATX gelistete Immobilienunternehmen hat zuletzt mit dem Verkauf von zwei Dritteln des Wolkenkratzers Tower 185 in Frankfurt sowie des Hessen-Portfolios wichtige Meilensteine gesetzt, wie Ettenauer sagt -es waren die größte Einzeltransaktion sowie der größte Portfolioverkauf auf Europas größtem Immobilienmarkt. "Wir haben gezeigt, dass wir das Marktfenster nützen und unsere Immobilien gewinnbringend verkaufen können", sagt der CEO: "Wir sind keine Immobiliensammler und lassen weder bei Investitionen noch bei Verkäufen gute Gelegenheiten aus."

Die Eigenkapitalrendite beim Tower 185 sei "knapp zweistellig" gewesen, das Hessen-Portfolio liefere seit dem Kauf 2006 attraktive und stabile Mieterträge und der für Ende November geplante Verkauf an die Patrizia AG erfolge mit einem Gewinn.

Die Verkäufe bringen insgesamt weit mehr als eine Milliarde €. Diese Summe fließt größtenteils in den Schuldenabbau: "Die Eigenkapitalquote könnte bereits im ersten Quartal auf 40 Prozent steigen", sagt der CEO. Analysten erwarten dank der Zuflüsse eine Verdoppelung des Gewinns je Aktie -Ettenauer spricht von einer "signifikanten Verbesserung".

Maßgeschneidert

Bei den neuen Projekten liegt der Fokus auf Deutschland -neben Quartiersentwicklungen auf den Grundstücksreserven baue die CA Immo dabei auch gerne maßgeschneiderte Häuser, vorzugsweise Unternehmenszentralen wie zuletzt für Mercedes-Benz, Google und den Ölkonzern Total. In Österreich will die Bank Austria, mit 18 Prozent größter CA-Immo-Aktionär, demnächst mit dem Bau ihrer neuen Zentrale in Wien starten, wo die CA Immo aber, so Ettenauer, nicht involviert sei.

(WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, Andre Exner, 2013-10-07)