Genau zehn Jahre ist es her, dass der "Masterplan Wien Westbahnhof" 2004 nach einem Architekturwettbewerb beschlossen wurde. Eine Dekade später steht mit der Bahnhofcity zwar das Herzstück davon.

 

Georg Hanschitz, der Bezirksparteiobmann der ÖVP im an den Westbahnhof angrenzenden 15. Bezirk, ist trotzdem nicht zufrieden. Er wünscht sich für seinen Bezirk den "Vienna Central Business Park" - einen Wirtschafts- und Wohnpark mit Freizeitangeboten zwischen Westbahnhof und dem Technischen Museum, der den Bezirk aufwerten und Arbeitsplätze schaffen soll.

 

In der ursprünglichen Planung von 2004 sei dafür eine Fläche in der Größe der Shopping City Süd vorgesehen gewesen. Die Location im 15. Bezirk sei dafür jedenfalls perfekt: "Das wäre die zentralste Wirtschaftsfläche, die Wien zu bieten hat", ist er überzeugt. Außerdem würde der Businesspark mit seiner Nähe zur Mariahilfer Straße an einen der kaufkräftigsten Bezirke der Stadt angrenzen.

 

Im vergangenen Jahr hätten die ÖBB eine Grenzziehung gemacht und festgelegt, welche ihrer Grundstücke für eine Verbauung überhaupt verfügbar seien. Seitdem ist laut Hanschitz nichts passiert. "Bis 2020 muss die Bude stehen", fordert er. Sonst laufe man Gefahr, dass Investoren verschwinden.

 

Kein offizieller Name

 

Bei den ÖBB hat man vom "Vienna Central Business Park" aber noch nichts gehört: "Unter diesem Namen kennen wir das Projekt nicht", so Konzernsprecher Wolfgang Braun. Auch die Zahlen, die bezüglich der zur Verfügung stehenden Flächen kursieren, stimmen so nicht, weil manche der Flächen von den ÖBB benötigt würden. Das damalige Konzept, auf das sich Hanschitz bezieht, sei mittlerweile überholt. Man müsse sich dieses noch einmal anschauen. "Seit 2004 hat sich einfach vieles im Umfeld verändert", so Braun, der auf die neue Mariahilfer Straße, das verschwundene Rotlichtviertel und die neuen Hotels in Westbahnhofnähe verweist.

 

Bei der zukünftigen Nutzung ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: Es werde sicher Geschäfts-, Kommerz- und Businessflächen geben. "Aber ich traue mich nicht, Prozentzahlen zu nennen", sagt Braun.

 

Im Frühling würden weitere Schritte gesetzt: "Der eigentliche Prozess der Entwicklung startet jetzt, wo die Gleisgrenzen festgelegt wurden."

 

Quelle: zof, DER STANDARD, 15.2.2014