Immer mehr Wiener Grundstücke und Wohnungen gehen in den Besitz reicher Ausländer besagt ein Gerücht, das sich seit Jahren hält. Vor allem was die Flächen in der Innenstadt betrifft. Roland Schmid, Geschäftsführer von IMMOUnited widerlegte dies aber im "Ö1-Morgenjournal" am Dienstag. Über Monate hinweg sammelte seine Firma Daten aus dem Grundbuch und digitalisierte sie.
"Es gibt 313.000 eingetragene private Eigentümer in Wien, die quer durch die Bank alles besitzen, ob das Weingüter, Wohnungen oder Zinshäuser sind. Und nur drei Prozent der Eigentümeradressen im Grundbuch sind nicht-österreichischer Herkunft", sagte Schmid. Wien werde also nicht vom Ausland aufgekauft.
20 Prozent gehören Kirche und ÖBB
Rund zehn Prozent der Flächen in Wien gehören jeweils der Kirche und den ÖBB. Auf dem ersten Platz liegt mit großem Abstand die Stadt selbst: Flächenmäßig besitzt sie die Hälfte Wiens. Die Stadt würde damit selbst massiv für die Erhaltung und Schaffung von Wohnraum sorgen können.
Die größten Gruppen ausländischer Besitzer sind Deutsche, Schweizer und Amerikaner. Die viel zitierten Russen sind erst auf Platz 27 zu finden. Ein großes niederländisches Immobilienbüro liegt unter den Top 5.
Grundbuch-Datenbank für Transparenz
"Ganz so, dass nur Immobilienspekulanten auf den großen Liegenschaften sitzen und warten, dass der Preis explodiert, ist es offensichtlich nicht", erklärte Schmid weiter. Das freie Bauland sei aber mittlerweile mehr im Besitz von Privaten als der Stadt. "Die Privatentwickler werden attackiert, weil sie teuer bauen. Aber sie bauen teuer, weil die Liegenschaft so teuer ist, auf der sie bauen müssen", meinte der Immobilienspezialist abschließend.
Deshalb sei es wichtig den Immobilienmarkt transparent zu machen, womit IMMOUnited mit seiner Grundbuch-Datenbank beitragen würde. Diese gibt es für ganz Österreich und die Ergebnisse verkauft die Firma beispielsweise an Immobilienentwickler.