Laut einer Umfrage des Immobilienkonzerns IVG unter Europas größten Immobilieninvestoren will die Mehrheit nachhaltige Gebäude kaufen – und zwar vorwiegend im Bürobereich.
Auch in Österreich ist dieser Trend angekommen: In Wien wurde 2013 laut CBRE zwar nur ein größeres Bürohaus verkauft, das Tech 21 in Wien-Floridsdorf – aber es war ein zertifiziertes „Green Building“.
Die 2014 auf den Markt kommenden Neubauprojekte wie Gate2 in Erdberg, die Bauphase fünf des Euro Plaza am Wienerberg oder die Silo Liesing Offices im Süden Wiens verfügen allesamt über solche Zertifizierungen.
„Nachhaltigkeit ist innerhalb von wenigen Jahren vom Marketingtool zum Muss geworden“, sagt Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien. 2013 entfiel in Wien bereits die Hälfte der Großvermietungen auf „Green Building“-Neubauten, wobei das 2nd Central und das Green Worx gleich mehrere neue Mieter anziehen konnten.
Auch Bürohäuser, die im Zuge von Sanierungen Nachhaltigkeitszertifikate erhalten haben, waren 2013 gesuchter als einfache Bestandsobjekte.
Ehlmaier rät zur Nachzertifizierung: Wer mit einem umweltfreundlichen Image und niedrigen Betriebskosten punkte, könne sich auf dem gesättigten Büromarkt von der Konkurrenz leichter abheben und das Haus rascher vermieten.
Leerstand rückläufig
Denn der Büromarkt bleibt konjunkturbedingt unter Druck. Österreichs größter Immobilienvermittler Re/Max ortet einen Angebotsüberhang und rechnet heuer mit einer Preiskorrektur für Büroflächen von 5,1 Prozent bis Jahresende. Ehlmaier ist optimistischer: „Es gibt keine Euphorie, aber positive Signale“, sagt er.
Es gäbe zwar einen Mietermarkt und damit Verdrängungswettbewerb, aber auch viel Nachfrage, das lasse auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten viele Abschlüsse erwarten. Da viele Büros durch Umwidmungen zu Wohnungen aus dem Markt genommen würden, sinke die Leerstandsrate im Jahresverlauf unter die Sieben-Prozent-Marke.
Quelle: (wirtschaftsblatt.at)