Am ersten Arbeitstag des neuen Jahres haben Immobilienprofis ihre Prognosen für 2014 gelüftet. Die Makler von Re/Max sehen für 2014 kaum Preissteigerungen. Das Immobilienangebot sollte leicht steigen, die Nachfrage leicht zurückgehen - abgesehen von zentral gelegenen oder sehr günstigen Objekten oder Einfamilienhäusern am Land. Es ist nicht die Zeit für Lofts und Penthouses.
Insgesamt sehen die Immobilien-Makler von Re/Max heuer einen "käuferfreundlichen" Markt. 2013 sei der Immobilienmarkt österreichweit wohl um mehr als 15 Prozent eingeknickt, erklärte Re/Max am Donnerstag nach ersten Hochrechnungen.
"Der Immobilienmarkt ist wieder auf Vorkrisen-Niveau angekommen", befand Re/Max-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. Noch in der ersten Jahreshälfte 2013 sei die Anzahl der angebotenen Immobilien in Österreich rückläufig gewesen. Doch im zweiten Halbjahr habe sich der Markt langsam zu drehen begonnen, das Angebot begann moderat zu wachsen - bei merklich geringerer Nachfrage als in den Jahren davor. "Die Immobilien-Preise haben sich eingependelt, auch bei Mietwohnungen scheint die Preisobergrenze für einige Zeit erreicht".
Die Nachfrage nach Häusern, Wohnungen und Grundstücken sinke heuer um 0,2 Prozent, das Angebot steige um 0,7 Prozent. Damit wachse 2014 erstmals seit Jahren wieder das Immobilien-Angebot und die Nachfrage nach Häusern, Wohnungen und Grundstücken sinke - daher würden generell die Immobilien-Preise eher fallen als steigen. Unterschiede herrschen weiter je nach Immobilientyp, Preissegment, Lage und Bundesland.
Nachfrage im oberen Preissegment
Prognosen im Detail: Im oberen Preissegment dürfte die Nachfrage um 2,5 Prozent sinken, das Angebot bleibe konstant, der Preis wird um 1,4 Prozent fallen gesehen. Im mittleren Preissegment zieht Re/Max zufolge die Nachfrage um 0,4 Prozent leicht an und das Angebot um 0,8 Prozent - der Preis fällt somit um 0,9 Prozent. Im unteren Preissegment steige die Nachfrage noch immer um 5,2 Prozent, wenngleich geringer als 2013, doch auch das Immobilien-Angebot steige um 1,6 Prozent. Damit werde der Immobilien-Preis nur um 1,1 Prozent steigen, also geringer als die erwartete Inflationsrate.
"Je teurer eine Immobilie ist, desto eher ist 2014 mit einer Preiskorrektur nach unten zu rechnen. Je billiger eine Immobilie ist, desto eher wird die Nachfrage noch steigen und der Preis minimal anziehen", meint Re/Max Direktor Anton Nenning. Begehrt und teuer sind weiter Mietwohnungen in zentraler Lage. Da dürfte die Nachfrage um über 7 Prozent zunehmen. Da das entsprechende Wohnungs-Angebot aber auch um Prozent 2,3 Prozent steigen soll, wird für Mietwohnungen mit freier Mietzinsbildung in zentralen Lagen ein Preisanstieg von 4,1 Prozent erwartet.
"Auf ins Grüne!"
Bei gut gelegenen Eigentumswohnungen sei mit 5,1 Prozent mehr Nachfrage zu rechnen, so die Re/Max-Prognose. Gering, aber doch, nehme auch das Angebot zu (plus 0,3 Prozent). Damit werde der Preisanstieg für Eigentumswohnungen in bester Lage mit 3,8 Prozent deutlich geringer ausfallen als 2013 (plus 5,9 Prozent).
Die Luxus-Wohnformen der Stadt, nämlich Penthouses, Lofts und Maisonetten werden laut Re/Max vor sich hin dümpeln: Um 0,8 Prozent weniger Nachfrage, um 0,4 Prozent weniger Angebot und 0,5 Prozent rückläufige Preise.
Für Miet- und Eigentumswohnungen am Stadtrand gibt es mehr Angebot und mehr Nachfrage, Wohnungen in Landgemeinden sind weniger gefragt. Der Eigentumswohnungspreis am Land dürfte sinken. "Auf ins Grüne!" rät der Experte Nenning und: "wer siedeln kann, der siedle, und nütze den günstigeren Preis am Land. "Am Stadtrand und am Land seien Einfamilienhäuser die Regel und auch noch immer die Wunschimmobilie der Österreicher. Die Einfamilienhaus-Nachfrage werde mit 1,6 Prozent noch relativ gut anziehen, das Angebot leicht steigen (plus 0,7 Prozent). Damit sollte der Preis für Einfamilienhäuser theoretisch auch leicht anziehen, jedoch werde in der Realität ein leichter Preisrückgang von 0,4 Prozent erwartet. Jobsituation, verfügbare Einkommen und Kreditverfügbarkeit ziehen hier oft die Grenzen. Der Markt für Wochenendhäuser ist heuer weiter schwach.
Quelle: (apa) wirtschaftsblatt.at