Einmal im Jahr lädt der Wiener Fachverband der Immobilientreuhänder nach St. Marx, um dort seine besten Maklerbetriebe mit den begehrten "Immy"-Statuetten auszuzeichnen. Am gestrigen Mittwoch war es wieder soweit: Fast 200 Büros hatten sich im Vorjahr für die jüngste Auflage des Preises angemeldet und wurden in der Folge von sogenannten "Mystery Shoppern" – sich als normale Interessenten ausgebende Tester – mehrmals kontaktiert und auf Faktoren wie Reaktionsgeschwindigkeit bei Anfragen, Qualität der schriftlichen Unterlagen und der Beratung, Verbindlichkeit und Termintreue abgeklopft. Wichtiger Teil der Bewertung ist mittlerweile außerdem, ob der jeweilige Makler die Immobiliencard, den Qualitätsausweis der Kammer, besitzt oder nicht.

 

"Mit dem Immy haben wir einen Preis kreiert, der nach Innen und Außen wirkt", sagte Fachverbands-Obmann Michael Pisecky und wies darauf hin, dass Makler ohne Immobiliencard mittlerweile de facto chancenlos seien, in den Kreis der goldenen Immy-Preisträger aufgenommen zu werden. Auch unter allen 20 diesjährigen Preisträgern hätten 75 Prozent mittlerweile die "Card".

 

"Warum brauchen Sie soviel Platz?"

 

Allerdings wird gerade die von Pisecky beschworene Außenwirkung des Preises von so manchen bezweifelt. Aussagekräftiger als die "Mystery-Shoppings" wären Direktbefragungen von Makler-Kunden, sagte ein Teilnehmer am Rande der Veranstaltung zu derStandard.at. Denn dass der qualitative Unterschied bei den Wiener Maklerbüros mitunter noch immer riesig ist, zeigten ein paar "Schmankerl" des jüngsten Wettbewerbs, vorgetragen von Fachverbands-Geschäftsführer Rudolf North. Da war etwa die Replik eines Maklers auf die Anfrage eines "Mystery Shoppers" bezüglich einer 120 m² großen Wohnung.  Als der Makler erfuhr, dass der vorgebliche Interessent dort nur zu zweit einziehen wolle, fragte er eher uncharmant: "Warum brauchen Sie soviel Platz?"

 

Ein anderer Makler schlug einem potenziellen Hauskäufer aus der Steiermark zunächst den Wunsch nach einer Besichtigung an einem Samstag kurzerhand aus, um später einzulenken: "Machen wir's spontan: Rufen'S an, wenn Sie in der Nähe sind." Nachsatz: "Aber bitte zwei Tage im Vorhinein!"

 

Die Preisträger

 

Die Immy-Statuen in Gold gingen diesmal an:

 

SEG Stadterneuerungs- und Eigentumswohnungsges.m.b.H.

Impact-Immobilien

s Real Immobilienvermittlung GmbH

Bank Austria ImmobilienService GmbH

EHL Immobilien GmbH

Die Urkunden für den "silbernen" Immy holten sich:

 

Aucon Real Service GmbH

Birnleitner Immobilien GmbH

Dr. Funk Immobilien GmbH

Elisabeth Rohr Real Estate e.U.

gb-direkt Finanzberatung & Immobilienhandel GmbH

Grossmann Immobilien GmbH

Hübl & Partner Immobilientreuhand GmbH

IG Immobilien Management GmbH

Mag. Pfeifer Immobilien GmbH.

MF Immobilien Consulting GmbH

Neptunreal Immobilienmakler GmbH

ÖRAG-Immobilien Vermittlungsgesellschaft m.b.H.

Raiffeisen Immobilien Vermittlung Ges.m.b.H.

Re/Max Master Agents

Rustler Immobilientreuhand GmbH

 

 

Quelle: mapu, derStandard.at, 30.1.2014