Vielleicht wird's noch was mit "The World" in Dubai: Josef Kleindienst, ehemaliger Polizeigewerkschafter ("Spitzelaffäre") und seit zehn Jahren am Persischen Golf als Immobilienentwickler aktiv, will nach jahrelangem Stillstand das Mega-Projekt wieder vorantreiben.

 

Schon vor sieben Jahren hatte seine Kleindienst Group sechs der insgesamt 300 künstlichen Inseln, die vier Kilometer vor der Küste Dubais aufgeschüttet wurden, erworben. Um insgesamt 600 Millionen Euro wollte er damals zunächst die Insel "Deutschland" bauen, dann Österreich, die Schweiz, die Niederlande, Schweden und St. Petersburg. Allerdings kam Kleindienst und auch allen anderen dortigen Entwicklern die Finanzkrise dazwischen; die Immobilienpreise am Golf brachen ein, um das Projekt wurde es ruhig.

 

Bis zum heutigen Dienstag: Da gab Kleindienst via "Wall Street Journal" bekannt, dass er sechs Inseln namens "Heart of Europe" um rund 630 Millionen Euro nun definitiv fertig entwickeln wolle. Die Gebäude auf diesen Inseln sollen "architektonisch von Österreich, Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland inspiriert sein", berichtet das Blatt. Außerdem seien "klimatisch kontrollierte Außenbereiche geplant, in denen es auch im Hochsommer regnen oder schneien kann".

 

2016 soll das Projekt fertiggestellt sein. Ob auch das vor sieben Jahren geplante "Sissi-Hotel" mit fünf Sternen und 200 Zimmern im künstlichen "Österreich" dabei sein wird, bleibt abzuwarten. Eines steht fest: Wer auf den künstlichen Eilanden eine Villa errichten will, muss für das Grundstück 8.000 Euro pro Quadratmeter hinblättern.

 

Erst Mitte Dezember hat Dubais staatseigene Development-Gesellschaft Nakheel Properties verlautbart, dass man ernsthaft überlege, die Sandinseln per Brücke mit dem Festland zu verbinden - um das ganze Projekt wieder "zum Leben zu erwecken".

 

Die gesamten Entwicklungskosten von "The World" wurden 2005 auf rund 14 Milliarden US-Dollar geschätzt. Immerhin soll es gelungen sein, mehr als zwei Drittel der Inseln zu verkaufen.

 

Quelle: red, derStandard.at, 21.1.2014