Es gibt Firmen, die haben sich einen Platz auf der Warteliste gesichert. Ob’s was bringt, ist unsicher, aber probieren kann man es ja mal. Denn wenn es klappt, wäre es der Hauptgewinn fürs Geschäft. Das Ziel der sehnsüchtig wartenden Unternehmen: eine Ladenfläche in Münchens 1A-Lage.

Die ist für das Gewerbe die Kaufingerstraße, zusammen mit einigen angrenzenden Straßen, etwa Richtung Residenz. Hier liegt die Miete für ein 200 m2 großes Geschäft mit acht Metern Schaufenster bei 320 Euro/m2. Bei kleineren Läden mit 80 m2 und fünf Metern Schaufenster sind es sogar 410 Euro. Macht dann 32800 Euro netto. Im Monat.

Zum Vergleich: In der 1B-Lage, zu der etwa auch die Sendlinger Straße trotz Hofstatt, Abercrombie und Teil-fußgängerzone noch gehört, liegen die Preise für Geschäftsflächen dieser Größe bei durchschnittlich 100 beziehungsweise 160 Euro/m2. Diese Preise stammen aus dem aktuellen Gewerbemarktbericht des Immobilienmarktforschungsinstituts IVD.

Der IVD-Bericht zeigt auch die Veränderung der Preise für Ladenflächen und Büros in München. In den meisten Lagen wird es teurer, wenn auch nicht um viel: innerhalb des Altstadt-Rings etwa um 3,4 Prozent. Doch die Preise sind auch so schon stattlich genug. Die wertvollsten Bürostandorte in München liegen in der Innenstadt, in Schwabing und Bogenhausen. In bester City-Lage kostet ein Büro-Quadratmeter beispielsweise im Schnitt 30 Euro – teilweise sogar knapp 40. Das ist Rekord.

Außerhalb des Stadtgebiets könnte man sich fürs gleiche Geld dreimal so viel Bürofläche mieten. Hier kostet der Quadratmeter eines Büros im Schnitt zehn Euro.

Auch die Preise für gewerbliche Baugrundstücke in München sind entsprechend hoch. Etwa 2000 Euro werden durchscnittlich für den Quadratmeter Gewerbefläche in sehr guter Lage bezahlt.

Dass viele Büro- und Gewerbeflächen leer stehen, ist dem Bericht zufolge falsch. Die Leerstandsquote liegt bei 6,3 Prozent. Deutlich mehr steht aber im Südwesten der Stadt leer, also etwa in Laim, Hadern, Thalkirchen, Obersendling, Fürstenried-Forstenried und Solln. Hier liegt die Quote bei 11,9 Prozent.

Trotzdem gibt es auch in der Innenstadt Lagen, die den IVD-Experten Sorgen machen: zum Beispiel das Bahnhofsviertel. Es gebe dort immer mehr Spielhallen, sagt Stefan Kippes vom IVD: „Und zwischen Glücksspiel und eventuell noch einem Tattoo-Studio leidet die Attraktivität einer Einzelhandelsfläche.

 

 

Quelle: http://www.abendzeitung-muenchen.de