"Ich glaube, wir haben ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann", sagte der Wiener Investor Michael Tojner, als er vor kurzem den Siegerentwurf für sein Grossprojekt am Areal Eislaufverein/Intercont/Konzerthaus vorstellte. Prämiert wurde ein Projekt des in Brasilien geborenen Architekten Isay Weinfeld. 220 Millionen Euro sollen von 2016 bis 2018 investiert werden. Geplant ist unter anderm die Errichtung eines 73 Meter hohen Neubaus an der Rückseite des Hotels Intercontinentals, das Tojner gekauft hatte. Vorgesehen sind auch ein viergeschoßiges Haus auf der Heumarkt-Seite, eine Indoor-Eis-Trainingshalle sowie ein Turnsaal für umliegende Schulen.

 

Vertreter einer Anrainer-Initiative waren schon damals aufgebracht. Man sei gegen das Hochhaus, stellten die Aktivisten unmissverständlich klar. Nun haben sich Bürger  formiert, um ihre Empörung über das Grossprojekt zu manifestieren. Sie gründeten die Initiative Stadtbildschutz "IS".

 

"Der Unmut richtet sich nicht nur gegen die Banalität und mangelnde Ästhetik des Siegerprojekts, das die wohl bekannteste Wiener Stadtansicht vom Belvedere auf die Stadt gröblichst verunstalten würde. Unmut richtet sich auch dagegen, wie dieses Projekt beworben und schöngeredet wird", teilte IS-Sprecherin Aglae Hagg am Mittwoch in einer Aussendung mit. Kritisiert wird die "tendenziöse Darstellung" des Gesamtprojektes in einer Ausstellung, die kürzlich im Hotel Intercontinental mit Unterstützung der Stadtplanung präsentiert wurde. Hagg: "Dort wurde das Projekt zur Beschwichtigung der Bevölkerung beschönigt, verschleiert und nebenbei gegen die der UNESCO offiziell als beratende Körperschaft dienende internationale Fachorganisation des Denkmalschutzes ICOMOS polemisiert."

 

Die Initiative Stadtbildschutz will den Charme des Wiener Stadtbildes bewahren. Hagg: "Wien darf nicht zur Spielwiese für private Interessen auf Kosten der Lebensqualität der Bevölkerung werden."

 

 

Quelle: wirtschaftsblatt.at