1,1 Milliarden € flossen laut Zahlen des Immobiliendienstleisters EHL 2013 in Zinshäuser - ein Rückgang von 25 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor. Auch heuer erwartet Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter von EHL, kein höheres Volumen.
„Zinshäuser sind eine Alternative zu anderen Anlageformen wie dem Kapitalmarkt, und derzeit sind die Börsen sehr bullish", sagt er. Zudem sei der Markt sehr transparent, weswegen Verkäufer höhere Preise fordern und gerne auch länger auf Käufer warten. „Für Schnäppchenjäger gibt es daher keine Chancen wie in den 90er-Jahren mehr", sagt Ehlmaier.
Die hohen Preise haben viele Entwickler aus dem Markt gedrängt: Laut Ehlmaier werden inzwischen mehr als 55 Prozent der Zinshäuser von Privaten erworben, „als sichere Anlage, meistens mit 100 Prozent Eigenkapital". Noch gibt es Entwickler, die in Wien aktiv sind, sie bewegen aber nur mehr einen Bruchteil der früheren Volumina und weichen oft auf Berlin aus.
So berichten die Vorstände von CPI AG, Wohninvest und Comber-Fiala auf Anfrage, dass sie von den Hunderten Wiener Häusern, die ihnen jedes Jahr angeboten werden, höchstens ein Prozent tatsächlich kaufen. „Private sind bereit, Fantasiepreise zu zahlen und vergessen, dass ein Zinshaus wie ein Ferrari ist", sagt Zinshausinvestorin Anna Comber. „Der Kaufpreis ist nur der Anfang, dazu kommen hohe Erhaltungskosten."
Neubau im Kommen
Auch laut Gerhard Hudej, Geschäftsführer Hudej Zinshausmakler, sind die Boomjahre vorbei: „Der Markt hat sich beruhigt." Neubau-Mietshäuser würden immer mehr zur Alternative zum Altbau - das Mietrecht sei im Neubau weniger restriktiv und der Erhaltungsaufwand überschaubar.
Quelle: wirtschaftsblatt.at